Freitag, 28. Oktober 2011

Salamat malam saya teman!


Liebste Freunde und Verfolger,
da unsere Lieblichkeit - Jessica Jay Linden und meine Wenigkeit - nach diesem tragischen Ende nun neuere und weniger hippie-ähnliche Wege einschlagen werden, hier alle brandaktuellen Newz (meinerseits):
Ein galaktischer Sturm trieb mich an die Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg.
Nun treibe ich dort mein gebenedeihtes Unwesen in den Fächern der Ethnologie und der Anglistik/Amerikan Studies und fülle mein Gehirn mit allerlei Wissen aus den Bereichen der Wissenschaftsgeschichte,dem "High British English" und allerlei anderen seltsamen Dingen.
Ebenfalls bin ich nun auch dorthin verzogen und hause zusmmen mit meiner liebenswerten Mitbewohnerin Jemima B.in einer Dachwohnung in der Baptistengemeinde in Freiburg höchstpersönlich.
Besuch ist selbstverständlich willkommen und ich werde sicherlich - mit mindestens einer Geschwindigkeit von 112km/h- auf meinem Fahrrad durch die Stadt radelnd anzutreffen sein.
Jeden Montag Morgen begebe ich mich in das Institut um das erlernen der Indonesischen Sprache zu betreiben - so auch die Wahl meiner Überschrift (zu deutsch: Gute Nacht meine Freunde!).
Höchstwarscheinlich wird deshalb nichts allzu spektakuläres in meinem, von nun an studentischen, Leben passieren.
Falls doch, werde ich mich selbstverständlich melden.
Also....Sampai jumpa! :)

Donnerstag, 13. Januar 2011

- The End -



KEUCHI

* 03.07.2010
+ 05.01.2011


Hier zu sehen sind leider leider die harten Tatsachen.
Keuchi keucht nimmermehr!

Ich hatte einen schlimmen Unfall, als ich Jessi im Kosovo abholen wollte.
Ein Mann fuhr mit 120 und einem Kombi direkt auf die Fahrerseite ins Führerhaus.
Das Auto ist total kaputt und das mir nicht viel passiert ist, grenzt an ein Wunder.
Bevor ich los fuhr, sahs ich noch am Computer und bekam von neuen Freunden aus Mazedonien diese E-mail:

"...we were on the hill this night and we pray for you and it was very strong.
Marjan had attack from the devil when he was praying for God's will and protection for your trip and he thinks that whit this prayer you and your friend will be protected from very bad things so don't worry , be happy :)..."

"...heute Abend waren wir wieder auf dem Berg um zu beten und da haben wir auch für dich gebetet und es war sehr stark. Marjan fühlte einen Angriff des Teufels, als er für Gottes Willen und seinen Schutz über eurer Reise betete und er denkt, dass du und deine Freundin nun mit diesem Gebet beschützt seid, also mach dir keine Sorgen, be happy :)..."

Daraufhin fuhr ich los.....und hatte den Unfall.
Der Polizist sagte in derAnalyse des Unfalls, dass das andere Auto mich warscheinlich getötet hätte, wäre ich nur ein Stück weiter vorne gestanden oder hätte ein kleineres Auto gehabt.
GOTT SEI DANK, mir ist nichts passiert außer einer kleinen Muskelverletzung am Bein und einem Schleudertrauma. Und dem anderen Typ auch nicht.

So verbrachten wir die nächsten Tage auf dem Polizeirevier, im Gerichtssaal und in Hotelzimmern. Ich wurde vom Richter nach kosovanischem Recht zu einer Geldstrafe aufgrund fahrlässiger Gefährung des Straßenverkehrs verurteilt. Damit durfte ich nun das Land wieder verlassen. Es waren echt anstrengende Tage, vor allem weil ich nicht wirklich laufen konnte, aber der ADAC hat alles ganz toll und super super schnell erledigt und wir haben mal wieder so unendlich viele nette Menschen kennengelernt, die uns alle geholfen haben.
Der arme Keuchi wird nun mit dem Sattelschlapper vom ADAC nach Deutschland gebracht und wir haben schon am nächsten Tag einen ebenfalls vom ADAC bezahlten Flug zurück nach Deutschland bekommen.

Tja....der Keuchi ist nun vorerst mal tot und unsere Reise mit ihm endet an dieser Stelle.
Von Deutschland bis nach Mazedonien haben wir es geschafft, nicht schlecht.

Unseren weiteren Pläne: Auch wenn der Bus im Arsch ist, nach Finnland werden wir trotzdem reisen, um dort auf der Huskyfarm unser Dasein zu fristen.
Mitte April nehmen wir den Flieger nach Lappland und bleiben dort 2,5 Monate.
Auch überlegen wir danach über Mitfahrgelegenheit,Zug ect über Schweden nach Hause zu reisen. Doch über die Heimfahrt müssen wir uns noch ein paar mehr Gedanken machen.

Ebenfalls gedenken wir bereits einer Reise mit der Transsibirischen Eisenbahn. Meine Mutter bekam fast einen Herzinfarkt, als ich ihr das erzählte.
Auch meine liebe Oma hat schon inständig darum gebeten, das ich endlich mal in Deutschland bleibe. Ich glaube, ich kann diesem Wunsch nicht nachkommen...
Doch dieserPlan hat wahrhaftig noch etwas längerZeit ;)

Momentan suchen Jessi und ich einen Job, arbeiten bis mitte April und verbringen zuckersüße Zeit daheim mit unseren Lieben und Liebsten, haha.
Und um ehrlich zu sein, es ist einfach wundervoll wieder zuhause zu sein und ich genieße es unglaublich!
Weitere Statements und ein Resumee derReise folgen in den nächsten Tagen.

Mittwoch, 5. Januar 2011

Sweet lil' Macedonia
















So viel zu meiner Jessi-freien Zeit, alleine in Mazedonien.
Die 24-7 Prayer Leute,waren gar keine Organisation, sondern einfach eine normale Gemeinde, was allerdings ihrer Coolheit keinen Abbruch tat.
Ich bekam doch tatsaechlich meine eigene Wohnung! mit Schluessel und konnte tun und lassen,was ich wollte,wobei sie immer schauten,dass ich alles hatte und es mir gut ging. So verbrachte ich viele viele Stunden und Tage alleine in meinem Bett(meine eigener Wunsch) und las bis tief in die kalte mazedonische Nacht und schrieb ne Menge Postkarten und auch ansonsten ne Menge.Ich hatte Zeit mir in aller Ruhe Gedanken um Gott und die Welt zu machen und das war wirklich sehr gut. So fuehlte ich endlose Seiten Papier mit meinen philosophischen Gedankengaengen und Seelenleben. Ansonsten vertrieb ich mir die Zeit in der Stadt und einem billigen Internetcafe. Ich danke dem Herrn fuer dieses Internetcafe:),wo ich endlich mal keinen Internetstress hatte und einen tuerkischen Kaffee nach dem anderen trinken konnte,was wiederrum meine Naechte nur noch verlaengerte. Wenn ich Lust aufGesellschaft hatte(die meisten Leute hatten junge Familien und waren oft beschaeftigt) ging ich einfach zu einem meiner neuen Freunde,vorzugsweise Kiko(sehr netter Typ).
Weihnachten lief folgendermassen ab :) :
Hier ngabs kein Weihnachten,da das erst am7.Januar gefeiert wird.
Aber fuer mich wurde einfach eine grosse Party organisiert (sehr nett!). Ich gammelte letztendlich mit Jogginghose aufder Couch rum,unterhielt mich hervorragend,waerend traditionel 50% Schnaps,alias Rakia, gereicht wurde. Alles angereichert mit nem Haufen chinesischen Essen. Das war Weihnachten ganz nach meinem Geschmack,ohne Spektakel und Kaufrausch.
Silvester lief dann schon wilder ab.
Ich pilgerte inzwischen in ein anderes Dorf und feierte dort das neue Jahr mit einem ganzen Haufen junger Leute,die ganz tanzgeil waren und eine wilde grosse Balkanparty schmissen. Es war ausgesprochen lustig und wir haben die ganze Nacht getanzt,gesungen,rumgegroelt und dergleichen. Feuerwerk gabs keins :) Srekna nova Godina an dieserStelle an all meine lieben und treuen Leser,die immer schoen alles fleissig verfolgen,was ich so in aller Eile tippe (denn meine Stunden im Internet sind fuer gewoehnlich gezaehlt)!
Seit diesem Tag, bzw dieser Nacht hatte ich viele neue Freunde, mit denen ich bis jetzt das ganze neue Jahr zusammen war.Die Naechte waren kurz, ich kam viel rum und ahtte ne ganze Menge Spass.
z.B war ich in ein kleines Bauerndorf namens Chichewo(oder so)mit hoechstens 30 Einwohnern, in dem ich eine kleine alte Omi besuchte.
Die Hauptstrasse war ein matschiger Pfad und alle Haeusschen waren entweder kaputt oder schon sehr alt. Aber innendrin wares supergemuetlich.
Wir sassen auf dem Bett in der warmen Kueche,waermten unsere Fuesse am Feuer des Ofens und tranken auch hier wieder tuerkischen Kaffee. Waerenddessen kochte die Omi in der anderen Ecke Essen fuer uns.
Also,es ist schon krass anders hier als Deutschland. Es ist vielleicht wie Deutschland vor 100 Jahren oder so.
Ich hatte viele sehr interesante Gespeache, ueber die ich viel nachgedacht habe und die mich auch sehr zum nachdenken gebracht haben.
Die Leute sind teilweise wirklich richtig arm.
Einer sagte z.B zu mir: Weisst du, in Deutschland, wenn dort jemand arm ist, bekommt er Hilfe vom Staat oder was zu Essen von einer Organisation, aber wenn hier sterben die Leute am Hunger.
Solche Sachen. Wir haben viel ueber Armut und Deutschland geredet und ob die Leute dankbar sind fuer das was sie haben.
Allerdings haben manche echt ein falsches Bild vom supertollen-wunderland Deutschland,welches so reich ist. Als koennte es all ihr Probleme loesen...
Doch ich habe mich gefragt, wie ich soviel wert darauflegen kann, was fuer eine Marke meine Hose hat und dergleichen und mich sowenig um meine Mitmenschen kuemmere... Wie sehr liebe ich meinen Reichtum und bin trotzdem nie zufrieden?!
Zudem wurde ich, egal wo ich hinkam,grundsaetzlich auf Hitler und die Nazis angesprochen.Irgendwann wurde ich wirklich sauer, ist das denn alles,wofuer wir bekannt sind...?!
Aber ich habe viel gelernt von den Menschen hier.
Sie sind so gastfreundlich und freundlich an sich. Egal, wie wenig sie hatten, sie haben mich immer gut bewirtet,mir jeden Wunsch von den Augen abgelesen, ich durfte in ihrem Bett schlafen, waerend sie in derKueche schliefen ect ect. Und sie waren immer lustig und floehlich (also die meisten) und niemals arrogant. Ich hatte es wirklich leicht.
Das war eine der coolsten Plaetze und auch eine der besten Zeiten,die ich waerend meiner bisherigen Reise hatte und ich moechte wirklich wirklich wieder hierher kommen. Ich werde viele Leute vermissen. So ist das Reiseleben eben. Kaum hat man gute Freunde, geht man wieder...
Doch gleich werde ich mich wieder auf den Weg nach Pristhina, Kosovo machen um meine herzallerliebste Jessi abholen.Und darauf freu ich mich auch schon. :)
Dann geht es weiter. Naechstes Ziel:Griechenland/Korfu....

Donnerstag, 30. Dezember 2010

Albanien - erster Tag


Das war also Osteuropa.
Waehrend wir ueber eine schlagloechrige Strasse hoppelten fuehlte ich mich, als haette ich einen neuen Planeten betreten. Schneebedeckte Berge des Balkan, Pferdewagen, Hirten mit grossen Herden von Truthaehnen, abgewrackte kaputte Haeuser in rauen mengen mit einzelnen riessigen und haesslichen Hochhaeusern in der Mitte.
Und eine ganze Menge armer Menschen, die bettelten.
Junge Muetter hatten ihre Kinder in Bettdecken gewickelten und bettelten an den Ampeln am Autofenster (unser deutsches Kennzeichen war da nicht sehr hilfreich) Gleich hinter der Grenze haengten sich kleine dreckige Kinder von vielleicht grade mal 10 Jahren an die Autotueren und riefen ganz wild irgendwas.
Von den ganzen Bombenschutzbunkern am Strassenrand mal ganz zu schweigen.
Wir fuhren in die Hauptstadt Tirana und wurden gleich von einem netten juengeren Herren mit nem dicken Auto auf Deutsch angesprochen. Ob wir Hilfe benoetigten. Er brachte uns zu einem Geldwechselbuero, den hier zahlte man nicht mehr mit Euro (EU ade!), danach fragte er, ob wir gerne etwas typisch albanisches Essen gehen wuerden und uns unterhalten. Wir sagten zu und fuhren mit den Autos zu einem sehr schoenen Restaurant, dass aussah wie eine kleine Burg. Man bemerke an dieser Stelle, das ich gerade just heute meine absolut gammeligsten Sachen angezogen hatte,meine durchloecherte Arbeitshose ect. Er lud uns ein und wir tranken teuren Wein und assen - auf Empfehlung des Kellners- Wild mit Tartufasosse. Es war so unglaublich lecker und teuer. Die Kellner wusselten immer ganz eifrig und besorgt um unser Wohl herum und fuellten unsere Glaeser nach und lassen uns jeden Wunsch von den Augen ab. Viki - so hiess der Typ,der uns einlud und auch noch alles bezahlte- war ein Geschaeftsmann fuer Baumachinen und hatte Connections ueberall hin und erzaehlte uns viel ueber die Laender hier, den Balkankrieg und die Kultur im Allgemeinen. Er war sehr nett. Danach fuhren wir in ein weiteres Cafe um Kaffee zu trinken. Dort spielte in der Ecke leise ein kleines Orchester und die Leute waren alle traditionell angezogen. Das Cafe hatte seinen eigenen Park mit Pfauen und Baeren (und Truthaehnen,die waren lustig) und wir speisten auch hier koestlich. Ich fuehlte mich so abgefahren, wie Aschenputtel und ein wenig out of Place. Kaum betreten wir die armen Laender, werden wir behandelt wie Koenige. Anschliessend fuhren wir mit seinem grossen Bonzenschlitten durch die Stadt ect. und schauten uns alles an.
Er lud uns auch ein in seiner Villa(!) in der Stadt zu uebernachten und abends in so ein bestimmtes (und bestimmt auch wieder sau teures) Lokal zu gehen. Doch das mit dem Uebernachten lehnten wir ab. Daraufhin musste er dann abends doch noch zu einem Geschaeftstreffen und wir verabschiedeten uns dankbar von ihm.
Abends wanderten wir dann auf eigene Faust noch ein wenig umher.
Ich muss immer an ein kleines Maedchen denken,vielleicht sechs Jahre die mit ihrem kleinen Bruder, der etwa 3 war ganz allein durch die Strassen zog und die Leute anschnorrte.
So was gibt es hier ueberall. Wir setzten uns auf eine kleine Mauer und beobachteten sie eine Weile. Als wir spaeter wieder dort vorbeikamen lag sie mittem auf dem Gehweg, alle Leute spatzierten aussenrum und schlief. Vielleicht war sie auch tot.
Das war mein erster Tag in Ostdeutschland und ich war so ueberwaeltigt von Eindruecken, ich wusste gar nicht, wohin damit :)
Am naechsten Morgen klopfte es dann an die Bustuer und die Polizei bat uns vom Grundstueck des Praesidenten runterzufahren,auf dem wir standen :)
So nahm die Reise seinen Lauf.

Kosovo

Obwohl diese Laender vielleicht gerade mal so gross sind wie Rheinland-Pfalz entscheiden sie sich doch total voneinander. Dem Kosovo sieht man den Buergerkrieg tatsaechlich noch an allen Ecken und Enden an. Kaputte Haeuser, ganze ausgebrannte Stadtviertel, ueberall deutsche Bundeswehr und ne Menge Stacheldraht. Das war bis jetzt auf jeden Fall das interesanteste Land.
Manche Leute sind schon krass arm, sie leben in unglaublicher Kaelte in kleinen zerfetzten Zelten und betteln am Strassenrand. Aber ich habe auch ncoh nie ein Land mit so schoenen Menschen gesehen, grosse dunkle Augen, lange Haare und volle Lippen. Die Laender sind entweder muslimisch oder streng orthodox, was zu vielseitigen Konflikten fuehrt und beides absolut neu fuer mich. Ich stand gerade ganz alleine weit oben auf einem Berg und blickte ueber die Stadt (Prizren),als der Moazin zum gebet rief und mit ihm noch mindestens 20 anderen - denn es gab ne Menge Moscheen. Ueber der Stadt schwebte ein wahnsinnig lauter muslimischer Singsang in wirklich unglaublicher Lautstaerke. Ganz schoen beeindruckend. Mit der typischen Kosovanischen Tracht sieht man aus wie eine arabische Prinzessin oder- wenn man ein Junge ist - wie ein Sultan, aber es sieht schoen aus.
Dann erreichte uns leider eine schlechte Nachricht, dass Jessis Oma im Sterben liegt und sie entschied fuer die naechsten zwei wochen zu ihr nach Dtl. zurueckzufliegen.
Ich wuerde solange in Mazedonien in Skopje auf sie warten. Und so ging es dann von Pristhina fuer mich alleine weiter. Alleine durch den Kosovo. Ich war freudig aufgeregt und hatte ein bisschen Herzklopfen. Ausser das ich am Zoll so meine Probleme hatte, war es aber gut und ich habe fast die ganze Zeit durchgehend laut gesungen.
Die Leute an denen ich vorbeifuhr, konnte es manchmal gar nicht glauben, dass ein Maedchen alleine so einen grossen Bus fuhr und winkten beeindruckt,haha. Dann habe ich mich noch einmal doppelt so abenteuerlich gefuehlt. Auch die Polizisten am Zoll wollten mir nicht so Recht glauben...naja. Leute ich sage euch, fahrt in den Kosovo, es ist wirklich sehr sehr schoen und wahnsinnig interesant. So wuerde ich also die naechsten zwei Wochen in mazedonien auf die Rueckkehr meiner Reisekumpanin Jessi warten und Mazedonien auf eigene Faust erkunden.
















Wandering beetween the worlds - East here we go!















 


















































































































































Weitergings durch Albanien. Vorbei an Bombenschutzbunkern, unendlich viel Muell und ueberschwemmten Doerfchen. Auch wenn das Land wirklich arm ist und sich gerade erst im Wiederaufbau befindet hat es schon etwas fuer sich. Ueberall stehen halbfertiggebaute Haeuser und wir fuhren fast durch das ganze Land. Bald darauf wurde es dunkel und un ser Tagesziel war eigentlcih der Kosovo. Meine Bedenken waren inzwischen verschwunden, das hier war nicht annaehernd so gefaehrlcih wie beschrieben. Die Leute waren sehr sehr freundlich und hilfsbereit und in Italien hatten wir mal definitif gefaehrlicher gelebt.
So durchfuhren wir im Stockdunkeln die hohen Hoehen des balkangebirges auf menschenleeren runtergekommenen Strassen. An uns zogen sich endlose Gebirgsketten vorbei, als kurz vor Grenze die Strasse ploetzlich aufhoerte. Ich bekam es schon so meine bedenken, den die Strasse war von nun an ein mit tiefen Schlagloechern uebersaehter Matschstrifen, auf dem andere Autos langsam vor uns her tuckerten. Aber es fuehrte kein Weg dran vorbei und so fuhren auch wir ueber die steilen Felswaende vorbei an einem soeben ausgebrannten LKW am Strassenrand. Es sah total abgefahren aus und ich fuehlte mcih sehr abendteuerlich. Doch wir kamen dann schnell wieder auf eine normalere Strasse und passierten am Abend zu andaechtiger Instrumentlmusik von Yann Tiersen die Grenze zum Kosovo. Allein dieses Wort klingt schon so cool, ich wette meiner Mutter gefriert daheim das Blut in den Adern,hehehe. Fazit: Ich mag Albanien ausserordentlich gern!

Roadtrippin' - Italien Part III













































































































































































































































 































Die naechsten zwei Wochen arbeiteten wir also im Hippieparadies der Farm San Giorgio in Briatico in Sueditalien.

Wir trieben unser gemuetliches Dasein in einem Huetchen weit drausen abseits der Zivilisation auf dem Lande. Fuer warmes Wasser mussten wir Feuer draussen im Ofen entzuenden,Elektrizitaet gab es nicht und jeden morgen um Punkt fuenf Uhr gab der Hahn ein Konzert. Welch Idylle. Umgeben waren wir nur von einer Katzenhorde, den Huehnern, ein paar Hunden und einer riessigen Ansammlung Kunst, in allen Varationen (von unserem verrueckten Nachbarn Antonello mal abgesehen). Auf diesem gigantischen Grundstueck fand man etliche Statuen in den Bueschen versteckt, halbfertige Bauten in den Baeumen, grosse Mosaiken, Schnitzerein und Malerei jeglicher Art.
Ausserdem war alles vollgestellt mit irgendwelchem Zeug und dazu von wilden Pflanzen umschlungen. Wenn wir also nicht gerade unsere drei-stuendige Arbeit im Oreganofeld-kehren oder stundenlangem Unkrautrupfen,wahlweise gepaart mit Bohnen einsammeln oder Huehnerstall umgraben-verrichteten,vertrieben wir uns hier die Zeit.
Jeden Mittag und Abend gab es sehr gutes mediteranes Essen bei unserer Gastfamilie. Die war nett, bis auf den Typ, welcher fuer uns zustaendig war - nennen wir ihn den Farmboy.
Leider hat er sich kein bisschen um uns gekuemmert, grundsaetzlich nie mit uns geredet,uns immer alleine in der Kueche sitzen lassen und auf Vorschlaege wie: Wir koennen doch mal zusammen was deutsches kochen?!, geantwortet: Nein, ich hasse deutsches Essen. Ich mag keine anderen Kulturen! Ernsthaft.
Ihr seht, ein sehr garstiger Zeitgenosse un dich habe keinen blassen Schimmer, was mit ihm los war oder was er gegen uns hatte, aber es sollte noch in einer Katastrophe mit ihm enden.
Nach einer Weile beschlossen wir einfach, ihn so sein zu lassen und fanden auch schnell andere Freunde.

Da waere z.B Antonello, unser wahnsinniger Farmnachbar. Hehe. Man sieht ihn auf dem Bild mit Jessi zusammen in seinem taeglichen Arbeitsanzug, der aussieht als wuerde er bei der Tankstelle arbeiten und seinem eleganten schwarzen,langen italienischen Haaren.
Er sprach kein Wort Englisch oder einer anderen Sprache, was ihn nicht im Geringsten stoerte oder davon abhielt, den ganzen Tag mit uns zu reden. Er hat - und dich kann es immer noch nicht glauben - 15 Brueder! und 3 Schwestern. Und dies sind leibliche Geschwister. Ungefaehr die Haelfte der Menschen, die ich auf der Strasse getroffen habe, waren in direkter Weise mit Antonello verwandt :). Ausserdem hatte er eine grosse Schwaeche fuer Shakira und fing immer an zu tanzen- ich fing immer an zu lachen und ueberhaupt war er ein aeusserst feierfreudiger Geselle. Durch ihn hab ich recht gut italenisch gelernt, er hat ja in einem durch mit uns geredet und ist tagtaeglich bei uns aufgetaucht. Ansonsten ist noch zu berichten, dass er in mich verliebt war. Das war sehr lustig fuer Jessi und sehr anstregend fuer mich. Eines Tages bekam er ein kleines Ferkel (also er kaufte eins!) und nannte es - wie ruehrend - Lena!
Eines Tages wird er Lena schlachten und aufessen! Aber es war wirklich sehr goldig und hat immer froehlich gegrunzt.
Einmal waren wir bei ihm und seiner gigantischen Familie zum Essen eingeladen und es war wirklich ein Spass sondergleichen.
Seine alte, suesse italenische Mama hat ganz lecker fuer uns gekocht, waerend wir uns dem italenischen Rotwein hingaben. Dies ist wahrhaft ein Zaubergetraenk!! - so was Starkes hab ich mein Lebkuchentag noch nicht zu Gesicht bekommen,seid gewarnt! Ein beachtlicher Teil seiner Familie war versammelt und verschlug sich gegenseitig mit Bratpfannen. Also, es war sehr lustig.

So lebten wir zufrieden ein bauernhaftes Leben und entwickelten niegekannte hippiehafte Tugenden. Wir haben eine grosse Kraeutersammlung fuer die Buskueche angelegt und ich streifte durchs Gebuesch auf der Suche nach essbaren Pflanzen, welche ich trocknen konnte. Unsere Sammlung ist wirklich beachtlich und vielfaeltig. Und so beschlossen wir auch, das wir von nun an beginnen wuerden Schnaps herzustellen, bzw Likoer. Mit Orangen,Zitonen,Grappa und allerlei Gewuerzen vollbrachten wir das Wunderwerk, welch nun fuer die naechsten Wochen im Schrank des allseits beliebten Keuchis ruhen wird.
Ansonsten haben wir Grillabende durchlebt, waren Bingo spielen :) und natuerlich viel am Meer, welches grad um die Ecke war. Am letzten Tag, welcher Frei war, chillte ich gerade bei meinem neuen sehr liebgewonnen Freund Francesco (er ist bei der Mafia, aber er hat ein gutes Herz,hehe!), als der Farmboy wutentbrannt die Strasse herunterstuermte und sagte, wir sollen sofort unserer Sachen packen und verschwinden. Er war sehr boese und ich habe keine Ahnung warum. Er hat nie geantwortet, wenn wir ihn fragten, was er habe und warum wir gehen sollten. So mussten wir unter seinem strengen garstigen Blick all unsere Sachen aus dem Haus tragen und verschwinden. Dies wiederrum aergerte all unsere neuen Freunde , die uns lautstark verteidigten und es entbrannte ein riessiger italienischer Streit um uns. Das ganze machte den Farmboy allerdings nur noch viel wuetender und ich dachte, gleich springt er uns dafuer an die Gurgel. Er ist daraufhin auch irgendwann ausgerastet und hat gegen den Busscheiben geschlagen und uns bedroht und sein Cousin musste ihn festhalten. Wir sind dann doch lieber gefahren und ich war ganz schoen lange geschockt von diesem Erlebniss (An dieser Stelle Danke an Lukas, fuer seine troestenden Faehigkeiten :) ).
So lernen wir auf der Reise viele liebe und sehr gastfreundliche Menschen kennen, aber auch ein paar wirklich Boese, so is das eben.

Die naechsten Tage verbrachten wir mal hier mal dort, kalt war es neuerdings ueberall.
Die Heizung des Busses ist nun offiziel am Arsch und er hat grundsatzlich Aussentemperatur.
Den Bildern ist zu entnehmen, dass ich nur dank Jessi gelber Arktic-Voegelchenjacke, ner menge Tee und der Waermflasche ueberlebte. :) Das gibt noch viel Spass im Osten, wenn es Winter wird....
Aber nun verliessen wir nach einem ausserordentlich langen Aufenthalt dieses Mafialand und nach dem letzten Erlebniss war dies durchaus ganz nach unserem Geschmack.
Mit der Faehre ging es von Bari aus eine ganz Nacht lang ueber die Adria nach Albanien.
Als wir abends das Schiff betraten (was 4 stunden dauerte) hab ich mir vor Angst beinahe in die Hose gemacht. Meine Phantasie war angereichert mit Horrogeschichten ueber Raeuber, Minenfeldern,Buergerkrieg und korupten Polizisten.
Ich schickte ein Stossgebet nach dem anderen gen Himmel und hatte echt Angst.
Aber die Ueberfahrt war schoen und ueberall sah man ostdeutsche Leute und hoerte sie in ihrer komischen Sprache reden. Von nun an werde ich nichts mehr verstehen und sogar noch nicht mal mehr etwas lesen koennen, da alles in kyrillisch ist. Eigentlich beginnt das Abenteuer ja jetzt erst.... Osten here we come.Mit klpfendem Herzen verliess ich das Schiff..